Anselm Kiefer an der Royal Academy of Arts

Ein besonderes Highlight erwartet Kunstfreunde im Herbst in London. Denn die Royal Academy of Art präsentiert vom 27. September bis zum 14. Dezember eine Ausstellung mit Arbeiten des deutschen Malers und Bildhauers Anselm Kiefer. Nachdem in diesem Jahr vielerorts an den 100. Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges gedacht wird, hat diese Ausstellung einen besonders aktuellen Bezug. Schließlich gibt es kaum einen Künstler, der sich so intensiv mit der deutschen Vergangenheit, insbesondere mit der Zeit des Nationalsozialismus, auseinandergesetzt hat.

Wer ist Anselm Kiefer?

Anselm Kiefer gilt als einer der erfolgreichsten deutschen Bildhauer und Maler nach dem Zweiten Weltkrieg. Seine Werke wurden mehrfach auf wichtigen internationalen Kunstausstellungen wie der dokumenta sowie in bedeutenden Museen in Europa, den USA und Japan gezeigt.

Die Kunst wurde Anselm Kiefer, der als Sohn eines Kunstlehrers am 8. März 1945 im Luftschutzkeller eines Krankenhauses in Donaueschingen geboren wurde, förmlich in die Wiege gelegt. Er studierte nach dem Gymnasium Rechtswissenschaften sowie Romanistik in Freiburg im Breisgau. Schon während des Studiums, das er nicht abschloss, widmete er sich aktiv der bildenden Kunst und studierte deshalb in den 1960er Jahren zwei Jahre lang Malerei in Freiburg und anschließend in Karlsruhe. Dort sorgte er mit seiner Abschlussarbeit "Besetzungen" für einen Skandal. Er hatte in mehreren Ländern in Europa den Hitlergruß ausgeführt und dies fotografisch dokumentiert. Weil der Großteil der Professoren an der Karlsruher Akademie diese Arbeit abgelehnt hatte, studierte er anschließend bei Joseph Beuys weiter.

Vor allem in seinen frühen Arbeiten setzte sich Anselm Kiefer intensiv mit der deutschen Geschichte auseinander. Weil er sehr häufig Nazisymbolik in seinem Werk einsetzte, sorgte er regelmäßig für äußerst kontroverse Diskussionen. Erst als Anselm Kiefer 1993 nach Frankreich umzog, erweiterte er die Thematik seiner Arbeiten und verwendete auch neue Werkzeuge und Materialien.

Mai 2014

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