Ausstellung: "Wikinger - Leben und Legende"

Eine ganz besondere Ausstellung ist im British Museum bis zum 22. Juni zu sehen. Wer keine Gelegenheit hat, die Ausstellung "Wikinger - Leben und Legende" in London zu besuchen, hat auch in Deutschland die Gelegenheit dazu. Denn im Anschluss wird das Leben des geheimnisvollen und faszinierenden Kriegervolkes aus Skandinavien ab September im Berliner Martin-Gropius-Bau gezeigt.

Das Konzept der Ausstellung

Die Ausstellung will die Wikinger nicht nur als Piraten und Plünderer zeigen, sondern vor allem den Aspekt der Wikinger als Händler, die ein kulturelles Bindeglied zwischen verschiedenen Völkern darstellen, zeigen. Denn die Wikinger, die in erster Linie für ihre ausgedehnten Raubzüge an Europas Küsten bekannt sind, hatten in ihrer Blütezeit ein ausgedehntes Handelsnetz durch ganz Europa aufgebaut. Ihr Einflussbereich reichte in Russland bis zum Kaspischen Meer, bis zur östlichen Grenze des heutigen Kanada, aber auch bis Marokko.

Die Ausstellung, die in Zusammenarbeit mit dem Berliner Museum für Ur- und Frühgeschichte sowie dem Dänischen Nationalmuseum entstand, präsentiert Fundstücke aus zwölf europäischen Ländern. Darunter befinden sich Prunkstücke wie der Hiddenseer Goldschmuck. Dabei handelt es sich um ein 16teiliges Schmuckensemble, das als Paradebeispiel für die hochstehende Goldschmiedekunst der Wikinger gilt. Gefunden wurde dieser Schatz in den 1870er Jahren auf der Insel Hiddensee als Strandgut.

Das Herz der Ausstellung

Das Wrack eines 37 Meter langen Kriegsschiff der Wikinger bildet das Herzstück der Ausstellung im British Museum. Dieses wurde 1997 nahe des dänischen Roskilde gefunden. Etwa ein Fünftel der originalen Holzplanken sind noch erhalten. Diese wurden für die Ausstellung in einem Stahlrahmen eingefügt, der den Besuchern die Ausmaße des Schiffes verdeutlichen soll.

Eine lebendige Ausstellung

Dass die Legende der Wikinger nach wie vor weiterlebt, ist den zahlreichen Funden zu verdanken, die zu einem großen Teil von Hobbyarchäologen gemacht wird. So wurde beispielsweise erst 2009 ein Massengrab von Kriegern in Weymouth im Südwesten Englands gefunden. Die unterlegenen Krieger der Wikinger waren enthauptet worden.

März 2014

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